Gesundheitsprüfung beim Eintritt in die PKV: Das sollten Sie wissen
Die Entscheidung für eine private Krankenversicherung (PKV) bringt viele Vorteile mit sich – individuelle Tarife, hochwertige Leistungen und oft kürzere Wartezeiten beim Arzt. Doch bevor Sie Mitglied einer PKV werden können, steht ein wichtiger Schritt an: die Gesundheitsprüfung. In diesem Artikel erfahren Sie, was die Gesundheitsprüfung beinhaltet, warum sie notwendig ist und wie Sie sich optimal darauf vorbereiten.

Bild: Eigene Darstellung
Was ist die Gesundheitsprüfung bei der PKV?
Die Gesundheitsprüfung ist ein zentraler Bestandteil des Aufnahmeprozesses in die private Krankenversicherung. Sie dient dazu, das individuelle Krankheitsrisiko eines Antragstellers einzuschätzen. Auf dieser Basis entscheidet der Versicherer:
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Ob der Antrag angenommen wird
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Ob Risikozuschläge erhoben werden
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Ob Leistungsausschlüsse nötig sind
Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), in der es keinen Risikocheck gibt, arbeitet die PKV nach dem Äquivalenzprinzip – jeder zahlt nach seinem Risiko.
Wie läuft die Gesundheitsprüfung ab?
Die Gesundheitsprüfung erfolgt in der Regel in Form eines medizinischen Fragebogens. Darin werden unter anderem folgende Informationen abgefragt:
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Vorerkrankungen
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Krankenhausaufenthalte
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Psychische Erkrankungen
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Regelmäßige Medikamente
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Arztbesuche der letzten 3–10 Jahre (je nach Versicherer)
In bestimmten Fällen kann zusätzlich eine ärztliche Untersuchung oder die Vorlage medizinischer Befunde gefordert werden.
Tipp: Seien Sie ehrlich!
Falsche oder unvollständige Angaben können zum Rücktritt vom Vertrag, zur Leistungsverweigerung oder sogar zur Kündigung führen.
Wann findet die Gesundheitsprüfung statt?
Die Gesundheitsprüfung erfolgt vor dem Abschluss des Vertrags. Die Angaben werden dann von der Versicherung bewertet. Dabei gibt es folgende Möglichkeiten:
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Annahme ohne Einschränkung
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Annahme mit Risikozuschlag (höherer Beitrag)
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Annahme mit Leistungsausschluss
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Ablehnung des Antrags
Wer muss die Gesundheitsprüfung machen?
Jeder, der in die PKV wechseln möchte, muss sich der Gesundheitsprüfung unterziehen. Das betrifft insbesondere:
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Angestellte mit einem Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze
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Selbstständige und Freiberufler
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Beamte
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Studierende, die sich von der Versicherungspflicht in der GKV befreien lassen
Wie kann man sich auf die Gesundheitsprüfung vorbereiten?
Eine gute Vorbereitung kann helfen, den Prozess reibungsloser zu gestalten:
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Arztunterlagen sammeln: Lassen Sie sich von Ihrem Hausarzt eine Übersicht Ihrer Diagnosen und Behandlungen geben.
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Gedächtnisstützen nutzen: Führen Sie ein Gesundheitstagebuch, um Angaben zu früheren Behandlungen korrekt machen zu können.
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Beratung in Anspruch nehmen: Ein unabhängiger Versicherungsmakler oder ein Versicherungsberater kann helfen, den passenden Anbieter zu finden – auch bei bestehenden Vorerkrankungen.
Gibt es Alternativen zur Gesundheitsprüfung?
In seltenen Fällen bieten Versicherer Tarife ohne Gesundheitsprüfung an – meist mit stark eingeschränkten Leistungen oder höheren Beiträgen. Diese Tarife sind vor allem für Menschen mit schweren Vorerkrankungen gedacht, die sonst keine PKV erhalten würden.
Fazit: Die Gesundheitsprüfung ist entscheidend für Ihre PKV
Die Gesundheitsprüfung ist ein notwendiger Schritt auf dem Weg in die private Krankenversicherung. Sie entscheidet maßgeblich über Beitragshöhe und Leistungsumfang. Wer gut vorbereitet ist und ehrlich antwortet, kann langfristig von den Vorteilen der PKV profitieren.