Nachteile altersabhängiger Beiträge bei der PKV

Nachteile altersabhängiger Beiträge bei der PKV: Was Versicherte wissen sollten

Bild: Eigene Darstellung

Die private Krankenversicherung (PKV) bietet oft attraktive Leistungen, doch viele Versicherte erleben im Alter eine böse Überraschung: steigende Beiträge aufgrund des Alters. In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Nachteile altersabhängiger Beiträge in der PKV und erklären, worauf Verbraucher achten sollten.

Was bedeutet „altersabhängige Beiträge“ in der PKV?

In der PKV werden die Beiträge individuell kalkuliert. Ein zentraler Faktor dabei ist das Eintrittsalter des Versicherten. Mit zunehmendem Alter steigen die Gesundheitskosten, und diese Entwicklung spiegelt sich in den Beiträgen wider – trotz Altersrückstellungen, die eigentlich Beitragssteigerungen abmildern sollen.


1. Stetige Beitragserhöhungen im Alter

Der größte Nachteil: Mit dem Alter steigen die Beiträge – oft deutlich. Während junge Versicherte anfangs günstige Prämien zahlen, können sich die Kosten im Rentenalter verdoppeln oder sogar verdreifachen. Gründe sind u. a.:

  • Höhere Gesundheitskosten im Alter

  • Medizinischer Fortschritt (teure neue Behandlungsmethoden)

  • Inflation im Gesundheitswesen


2. Belastung im Rentenalter

Viele Rentner haben im Ruhestand ein geringeres Einkommen als während ihrer Erwerbstätigkeit. Die stark steigenden PKV-Beiträge führen dazu, dass ein wachsender Anteil der Rente für die Krankenversicherung aufgewendet werden muss – ein echter Nachteil im Alter.


3. Wechsel in die GKV meist nicht mehr möglich

Ein weiterer Nachteil: Ein Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ist für ältere Privatversicherte nahezu ausgeschlossen. Wer einmal in der PKV ist und das 55. Lebensjahr überschritten hat, hat in der Regel keine Rückkehroption – selbst bei stark gestiegenen Beiträgen.


4. Unklare Kalkulation trotz Altersrückstellungen

Die PKV wirbt mit sogenannten Altersrückstellungen, die Beitragssteigerungen im Alter abfedern sollen. In der Praxis zeigen sich jedoch zwei Probleme:

  • Die tatsächliche Höhe und Wirkung dieser Rückstellungen ist für Versicherte oft nicht transparent.

  • Beitragserhöhungen werden oft trotzdem jährlich durchgeführt, teilweise in zweistelliger Prozenthöhe.


5. Erhöhte Wechselbarrieren

Wer im Alter die Gesellschaft wechseln oder in einen günstigeren Tarif umsteigen möchte, steht oft vor Problemen:

  • Gesundheitsprüfung: Erneute Risikoprüfung kann teuer oder sogar zur Ablehnung führen.

  • Verlust von Leistungen: Ein Tarifwechsel innerhalb der Gesellschaft kann Leistungseinbußen bedeuten.


Fazit: Altersabhängige Beiträge als Risiko der PKV

Die private Krankenversicherung kann für junge, gesunde Menschen attraktiv sein – doch die altersabhängigen Beitragserhöhungen bergen ein erhebliches finanzielles Risiko im Alter. Wer sich für die PKV entscheidet, sollte frühzeitig Rücklagen bilden und die Entwicklung der Beiträge regelmäßig überprüfen. Eine fundierte Beratung durch einen unabhängigen Versicherungsexperten ist dabei unerlässlich.


Häufig gestellte Fragen (FAQ)

1. Kann man die Beitragserhöhungen in der PKV vermeiden?
Nicht vollständig – aber durch Tarifwechsel, Selbstbeteiligung oder Beitragsentlastungstarife lassen sich die Kosten begrenzen.

2. Wie hoch steigen die Beiträge im Alter?
Erfahrungswerte zeigen: Beiträge können sich im Rentenalter um 100 % oder mehr erhöhen.

3. Gibt es Alternativen zur PKV im Alter?
Ein Wechsel in die GKV ist nach dem 55. Lebensjahr meist ausgeschlossen. Alternativ bleiben meist nur Tarifwechsel oder die Rückkehr in den Basistarif – oft mit erheblichen Leistungseinbußen.