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Das müssen Familien wissen

Einleitung: Was bedeutet die private Krankenversicherung für Familien?

Die private Krankenversicherung (PKV) bietet viele Vorteile – etwa umfangreiche Leistungen, kurze Wartezeiten und eine individuelle Tarifgestaltung. Doch wer mit dem Gedanken spielt, mit der ganzen Familie in die PKV zu wechseln, sollte einen wichtigen Punkt beachten: In der privaten Krankenversicherung gibt es keine kostenlose Familienversicherung.

Bild: Eigene Darstellung

Was bedeutet das konkret?

In der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) können Familienmitglieder – insbesondere Ehepartner:innen ohne eigenes Einkommen sowie Kinder – kostenfrei mitversichert werden. In der PKV hingegen muss jede:r Versicherte einzeln versichert und bezahlt werden, unabhängig davon, ob ein Einkommen vorliegt oder nicht.

Wer ist betroffen?

  • Ehepartner:innen ohne eigenes Einkommen
    Müssen in der PKV einen eigenen Beitrag zahlen.

  • Kinder
    Kinder sind ebenfalls beitragspflichtig. Die Beitragshöhe richtet sich meist nach dem Alter und dem gewählten Tarif, nicht nach dem Einkommen der Eltern.

  • Familien mit nur einem privat Versicherten
    Wenn ein Elternteil privat und der andere gesetzlich versichert ist, entstehen oft komplexe Fragen zur Versicherungspflicht der Kinder.

Kostenbeispiel: PKV für eine vierköpfige Familie

Familienmitglied Beitrag (ca.) Bemerkung
Vater (privat versichert) 550 € Angestellter mit hohem Einkommen
Mutter (nicht berufstätig) 450 € Eigene Versicherung erforderlich
Kind 1 200 € Abhängig von Alter & Tarif
Kind 2 200 € Ebenso abhängig von Alter & Tarif
Gesamtkosten PKV 1.400 € Kein Familientarif wie in der GKV

Zum Vergleich: In der GKV zahlt der berufstätige Elternteil etwa 900 € (inkl. Arbeitgeberanteil), alle anderen sind kostenlos mitversichert.

Warum ist das wichtig für Ihre Entscheidung?

Vorteile der GKV für Familien:

  • Kostenfreie Familienversicherung

  • Geringere Gesamtkosten bei mehreren Familienmitgliedern

  • Keine Gesundheitsprüfung

Nachteile der PKV für Familien:

  • Beitragspflicht für jedes Familienmitglied

  • Gesundheitsprüfung und mögliche Risikozuschläge

  • Komplexe Regelungen bei gemischten Versicherungsverhältnissen

Für wen lohnt sich die PKV trotz fehlender Familienversicherung?

Die PKV kann dennoch attraktiv sein für:

  • Gutverdienende Singles oder Doppelverdiener ohne Kinder

  • Beamte, da der Dienstherr Beihilfe für Familienangehörige zahlt

  • Selbstständige mit hohem Einkommen und geringer Familienlast

Fazit: Genau rechnen und beraten lassen

Der Wechsel in die PKV sollte bei Familien gut durchdacht und individuell geplant werden. Besonders wenn Kinder oder nicht berufstätige Partner:innen mitversichert werden sollen, kann die PKV deutlich teurer sein als die GKV.