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Voraussetzungen, Zielgruppen & Tipps

Die private Krankenversicherung (PKV) ist in Deutschland eine Alternative zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Doch nicht jeder darf sich einfach so privat versichern. In diesem Beitrag erfährst du, wer sich privat krankenversichern kann, welche Voraussetzungen gelten, welche Personengruppen besonders profitieren und worauf du bei der Entscheidung achten solltest.

1. Voraussetzungen für die private Krankenversicherung

Grundsätzlich ist die private Krankenversicherung für bestimmte Gruppen von Personen vorgesehen. Die wichtigste Voraussetzung ist die sogenannte Versicherungsfreiheit. Nur wer nicht verpflichtet ist, in der gesetzlichen Krankenversicherung zu bleiben, darf in die PKV wechseln.

1.1 Versicherungspflichtgrenze

Arbeitnehmer können sich nur dann privat versichern, wenn ihr Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze liegt. Diese liegt im Jahr 2025 bei 69.300 Euro brutto jährlich bzw. 5.775 Euro monatlich.

Wer dauerhaft mehr verdient, kann sich von der Versicherungspflicht befreien lassen und zur privaten Krankenversicherung wechseln.

1.2 Selbstständige und Freiberufler

Für Selbstständige und Freiberufler gilt keine Versicherungspflicht in der GKV. Sie dürfen frei wählen, ob sie sich gesetzlich oder privat versichern. Die private Krankenversicherung ist für viele Selbstständige attraktiv, da die Beiträge nicht einkommensabhängig sind.

1.3 Beamte

Beamte und Beamtenanwärter haben ebenfalls Zugang zur PKV. Sie erhalten von ihrem Dienstherrn eine sogenannte Beihilfe, mit der ein großer Teil der Krankheitskosten übernommen wird. Die PKV bietet hierfür spezielle Beihilfetarife an.

2. Für wen lohnt sich die private Krankenversicherung?

Die PKV ist nicht für jeden die beste Wahl. Besonders profitieren davon Personen mit hohem Einkommen, ohne Kinder und mit guter Gesundheit. Im Folgenden betrachten wir verschiedene Gruppen genauer.

2.1 Junge, gesunde Berufseinsteiger

Junge Menschen mit gutem Einkommen zahlen in der PKV oft weniger als in der GKV. Zudem profitieren sie von besseren Leistungen, kürzeren Wartezeiten und einem individuell anpassbaren Versicherungsschutz.

2.2 Gutverdienende Angestellte

Wer als Angestellter die Versicherungspflichtgrenze überschreitet, kann von der PKV profitieren – insbesondere, wenn er keine oder wenige Kinder hat. Der Arbeitgeber übernimmt auch in der PKV die Hälfte des Beitrags (bis zu einem Höchstbeitrag).

2.3 Selbstständige mit stabilem Einkommen

Selbstständige haben durch die PKV mehr Kontrolle über ihre Gesundheitsversorgung und zahlen oft geringere Beiträge als in der freiwilligen GKV – vorausgesetzt, sie sind gesund und benötigen keine hohen Leistungen.

3. Wer darf sich nicht privat versichern?

Nicht jeder darf oder sollte sich privat versichern. Für manche Menschen ist ein Verbleib in der gesetzlichen Krankenversicherung verpflichtend oder schlicht sinnvoller:

  • Angestellte unter der Versicherungspflichtgrenze: Diese sind automatisch gesetzlich versichert.
  • Geringverdiener: Die GKV bietet oft besseren Schutz zu faireren Beiträgen.
  • Menschen mit Vorerkrankungen: In der PKV können Risikozuschläge oder Ablehnungen drohen.
  • Familien mit mehreren Kindern: In der GKV sind Kinder beitragsfrei mitversichert, in der PKV nicht.

4. Vorteile der privaten Krankenversicherung

  • Individueller Versicherungsschutz: Leistungen lassen sich flexibel zusammenstellen.
  • Schnellere Termine: Bevorzugung bei Facharztterminen und in Kliniken.
  • Höherwertige Leistungen: z. B. Chefarztbehandlung, Einbettzimmer, Zahnleistungen.
  • Beitragsvorteile für junge Menschen: Besonders für junge, gesunde Versicherte attraktiv.

5. Nachteile und Risiken

  • Kein kostenloser Familienschutz: Für jedes Familienmitglied muss ein eigener Beitrag gezahlt werden.
  • Steigende Beiträge im Alter: Ohne rechtzeitige Vorsorge kann die PKV im Alter teuer werden.
  • Gesundheitsprüfung: Risikozuschläge bei Vorerkrankungen möglich.
  • Wechsel zurück zur GKV oft schwierig: Besonders im fortgeschrittenen Alter nahezu ausgeschlossen.

6. Wie funktioniert der Wechsel in die private Krankenversicherung?

Der Wechsel in die PKV erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Prüfung der Voraussetzungen (z. B. Einkommen, Status)
  2. Einholen und Vergleich von Angeboten
  3. Gesundheitsprüfung durch den Versicherer
  4. Abschluss des Vertrags
  5. Kündigung der GKV (i. d. R. mit 2 Monaten Frist)

7. Fazit: Wer darf sich privat versichern – und wer sollte es?

Die private Krankenversicherung ist eine attraktive Option für bestimmte Bevölkerungsgruppen: Beamte, Selbstständige, gutverdienende Angestellte und junge Berufseinsteiger profitieren häufig von besserem Schutz und günstigeren Beiträgen. Allerdings ist die Entscheidung gut zu überdenken – insbesondere im Hinblick auf die langfristige finanzielle Belastung im Alter und bei Familienplanung.

Tipp: Lass dich von einem unabhängigen Versicherungsexperten beraten, bevor du in die PKV wechselst. Ein sorgfältiger Vergleich spart auf lange Sicht Geld und schützt dich vor unerwarteten Kosten.

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